Die Immobilienbranche spekuliert viel und gerne. Erleben wir eine Rückkehr zum Mietermarkt? Werden Nachfrage und Angebot sich verschieben, sodass der Mieter die Verhandlungsmacht hat? Und welche Konsequenzen hätte das für die Vermieter? Geringere Mieten und weiter sinkende Renditen?
Zunächst sieht es nicht danach aus, als würde es so weit kommen, dafür sorgt der bereits beschriebene Mangel an Flächen und attraktiven Angeboten – speziell im Bereich der Logistik- und Gewerbeimmobilien. Die Realisierung von Neubauten scheitert am Flächenmangel, eine Entspannung ist nicht in Sicht. Hinzu kommen Megatrends wie E-Commerce und Reurbanisierung, die für eine hohe Nachfrage in den Metropolregionen sorgen. Letztere sorgt auch auf dem Wohnungsmarkt für eine immer stärkere Anspannung. Und auch wenn wie beispielsweise in Berlin versucht wird, dieser durch Maßnahmen wie den Mietendeckel entgegenzuwirken, wird sich ein möglicher Erfolg erst in Jahren zeigen.
Und doch verändert sich die Nachfrage. Das liegt jedoch nicht an einem neuen Überangebot an Flächen, sondern vielmehr an konjunkturellen Veränderungen. Diese spüren Märkte wie Stuttgart bereits aufgrund der großen Zahl an Zulieferern – vor allem der Automotive-Branche. Eine Neuvermietung gestaltet sich in einem Markt mit wenigen Akteuren durchaus etwas schwieriger, ist aber mit dem richtigen Konzept durchaus möglich. Denn auch hierbei gilt: Flexible Flächen in smarten Gebäuden lassen sich vielfältig nutzen – und dadurch vielseitig vermieten. Andere Märkte wie beispielsweise München zeigen sich stabil im Hinblick auf den Büro- und Gewerbemarkt. Dennoch ist es existenziell, die Objekte dahingehend zu planen, eventuellen Verschiebungen auf dem Markt schnell gerecht zu werden.